Tätigkeitsfelder

Für die Einrichtung von Sicherheitslaboren gibt es im Allgemeinen zwei verschiedene Gründe.

1. Schutz von Mensch und Umwelt vor den darin gehandhabten Stoffen und Organismen, da diese toxisch, krankheitserregend oder anderweitig schädlich für Mensch und Umwelt sind oder sein können.

2. Schutz der darin gehandhabten Stoffe und Organismen vor Einflüssen durch Mensch und Umwelt, da diese durch die Einflüsse von außen geschädigt oder zerstört werden.

Die weitaus größte Rolle spielt der Schutz von Mensch und Umwelt vor den gehandhabten Stoffen und Organismen, was z. B. bei Laboren mit Einstufung in eine Schutz- oder Sicherheitsstufe (z. B. S3), bei Isotopenlaboren, pharmazeutischen Laboren für Hochwirksame Substanzen, aber auch in Anatomie- und Pathologiebereichen der Fall ist.

Seltener ist es notwendig die in Laboren gehandhabten Stoffe und Organismen vor Einflüssen durch Mensch und Umwelt zu schützen, da hierdurch z. B. Versuchsreihen unbrauchbar werden oder Nachweise nicht mehr geführt werden können. Als Beispiel seien hier Kriminaltechniklabore genannt.

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Schutz- oder Sicherheitsstufe

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Auf manche Labore können jedoch beide Fälle zutreffen. Schutz von Mensch und Umwelt vor den darin gehandhabten Stoffen und Schutz der darin gehandhabten Stoffe vor Einflüssen durch Mensch und Umwelt. Dies kann z. B. für DNA-Labore gelten, wenn hierin mit DNA von Organismen mit Einstufung in eine Schutz- oder Sicherheitsstufe gearbeitet wird, bzw. auf jeden Fall vermieden werden muss, dass es zu Verunreinigungen kommt, da diese die Ergebnisse verfälschen oder unbrauchbar machen würden.

Für den Umgang mit Stoffen und Organismen mit einer Einstufung in eine Schutz- oder Sicherheitsstufe gibt es genaue Vorgaben, welche Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt zu treffen sind. Diese Vorgaben sind in der Biostoffverordnung (BioStoffV), bzw. der Gentechnikschutzverordnung (GenTSV) festgehalten. Für Labore der Stufe 3 werden hier unter anderem eine vollständige Umschließung durch F90-Wände und –Decken, eine gasdichte und begasbare Ausführung, eine Druckhaltung und Abluftfilterung, sowie Personen- und Materialschleusen gefordert.

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Isotopen

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Vergleichbare Anforderungen gelten je nach Raumkategorie für Isotopenbereiche. Hier muss zusätzlich auch immer das Erfordernis einer Abschirmung betrachtet werden. Sei es zum Schutz der Mitarbeiter im Inneren des Bereichs (z. B. Bleiburg, Plexiglasschild) oder zum Schutz von Personen außerhalb des Bereichs (Abschirmung in Wänden).

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Hochwirksame Substanzen

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Hochwirksame Substanzen in der richtigen Verdünnung oder Zubereitung eingesetzt, sind wichtige Werkzeuge der Medizin. Beim Umgang mit den Substanzen in Reinform sind jedoch besondere Schutzmaßnahmen erforderlich, da schon kleinste Mengen wirksam sind. Daher erfolgt die Handhabung in Isolatoren oder auch an speziellen Staubarbeitsplätzen, dann häufig mit zusätzlichem Vollschutz für die Mitarbeiter.

Zum Schutz von molekulargenetisch auswertbarem Material, wie z.B. Blut, Speichel oder Hautpartikeln, vor Kontamination mit Fremd-DNA erfolgt die Spurensicherung, Aufbereitung des Materials, Vervielfältigung der isolierten DNA durch PCR und Analyse unter Reinraumbedingungen. Dafür wird ein Bereich geschaffen, der nur über eine Personenschleuse betreten werden kann. Ver- und Entsorgung findet über Materialschleusen statt.

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Anatomie- und Pathologiebereiche

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In Anatomie- und Pathologiebereichen geht die eigentliche Gefahr für den Untersuchenden nicht von den „gehandhabten Arbeitsstoffen“ aus. Bei unbekanntem Infektionsstatus muss zwar auch große Vorsicht an den Tag gelegt werden, was aber mit leichter PSA (Mundschutz, Handschuhe) erreicht werden kann. Die größere Gefahr für Menschen, die täglich in derartigen Bereichen arbeiten, geht jedoch von einem Hilfsstoff aus, dem Formalin. Zum Schutz vor Formalin werden Autopsietische und Zuschneidetische in der Pathologie stets nach unten abgesaugt und mit einem Laminar-Flow Modul oberhalb des Tisches ausgestattet.