Tierhaltung

Die Haltung verschiedenster Tierarten ist aus der heutigen Forschung nicht mehr weg zu denken. Dabei geht es vor allem um die Erforschung von aktuellen medizinisch relevanten Fragestellungen und Problemen. So zum Beispiel die Entwicklung von Tumoren und die Behandlung derer, die Analyse schwerwiegender Erbkrankheiten und die effektive Behandlung von Virusinfektionen. 

Das Wohl der Tiere hat bei allen Fragstellungen oberste Priorität. Dafür sorgt der Tierschutz mit strengen Regularien und Vorschriften. Diese umzusetzen ist ein wichtiger der Teil der Laborplanung. Dabei gilt es neben dem einzuhaltenden Platz pro Tier, die klimatischen Bedingungen und die Lichtbedingungen umzusetzen.

Nager

Als Nagetiere werden in erster Linie Mäuse, Ratten und Meerschweinchen gehalten. Dies erfolgt zumeist in abgeschlossenen und einzelbelüfteten (individual ventilated cages, IVC) Systemen mit geregelter Zu- und Abluft. Dies bietet nicht nur die Möglichkeit optimale Bedingungen für die Tiere zu schaffen, sondern schützt auch den Menschen vor u.a. hohen Staubbelastungen. Eine offene Haltung ist darüber hinaus in Klimaschränken möglich

Bei größeren Tieren (Kaninchen, Frettchen) ist ebenfalls ein geschlossenes System möglich (Isolatoren) oftmals werden diese Tiere aber auch in offenen Käfigsystemen bzw. Volieren gehalten. Zum Schutz von Mensch und Tier erfolgt der Zugang zu den Tieren über eine Schleuse.

SPF Tierhaltung

Für die SPF (specific pathogen free) Tierhaltung ist eine Schleuse essenziell, da ein sehr hoher Hygienestandard in diesem Bereich eingehalten werden muss, damit die Tiere nicht mit Bakterien, Pilzen oder Vieren in Kontakt kommen. Für die Mitarbeiter ist ein kompletter Wechsel der Kleidung in dafür vorgesehenen Umkleiden notwendig und es erfolgt das Anlegen speziell dafür vorgesehener Bereichskleidung. Der Zugang in den Tierhaltungsbereich erfolgt über einen Sit-over und/oder eine Luftdusche. In den Tierhaltungsräumen herrscht darüber hinaus ein Überdruck, so dass beim Betreten der Räume keine Außenluft, die Pathogene enthalten könnte, einströmen kann.

Primaten

Neben der Haltung von Nagern können bestimmte Fragestellungen nur mit anderen Tierarten beantwortet werden. So werden Primaten u.a. für die Verhaltensforschung benutzt. Auch dabei gilt die Einhaltung festgelegter Bedingungen. Dafür werden die Tiere in Einzel- oder Gruppenkäfigen gehalten, zwischen denen ein Wechsel über ein Rohrsystem ermöglicht werden kann. Neben der Käfighaltung wird (je nach Schutzstufe) den Tieren auch der Zugang in ein Außengehege ermöglicht. Neben den optimalen Bedingungen an das herrschende Klima werden die Käfige auch mit entsprechenden Beschäftigungsmöglichkeiten für die Tiere ausgestattet.

Großtiere

Die Haltung von Großtieren (Schafe, Ziegen, Rinder etc.) erfolgt in der Regel in Gattersystemen. Diese können je nach Größe und Anzahl der Tiere individuell angepasst werden, so dass über den gesamten Lebenszyklus bestmögliche Bedingungen für die Tiere geschaffen werden. 

Fische

Die Haltung von Fischen erfolgt u.a. zur Verhaltens- und Hirnforschung in Aquarien. Während in anderen Haltungsformen vor allem die Luftqualität eine Rolle spielt, so ist bei der Haltung von Fischen die Qualität des Wassers entscheidend. Die qualitative Aufbereitung des Wassers verhindert mit Hilfe von Filtern die Verbreitung und Übertragung von Krankheiten, die die Tiere nachhaltig beeinträchtigen und die Forschung negativ beeinflussen. 

Ameisen/Fliegen/Bienenwölfe

Auch Ameisen, Fliegen und Bienenwölfe werden zum Zweck der Verhaltensforschung in geschlossenen Systemen gehalten und gezüchtet. Dabei ist die Steuerung von Licht, Temperatur und Feuchte in den Haltungskammern ausschlaggebend. Diese muss individuell an die Tiere angepasst werden können und darf nur minimalen Schwankungen unterliegen. Die Aufstellung der Haltungssysteme erfolgt in gesonderten Räumen und auf Regalen mit einzeln regelbaren Lichtquellen. 

Käfigreinigung

Neben der Einhaltung des Hygienestandards während der Haltung der Tiere ist auch die vollständige Reinigung der Käfige entscheidend für die erfolgreiche Forschung. Dazu werden nach der Nutzung die Einstreu aus den Käfigen entfernt und die einzelnen Bestandteile in speziellen Käfigreinigungsmaschinen gesäubert. Dabei sind die restlose Beseitigung aller Haltungsrückstände und die Desinfektion für eine direkte Wiederverwendung ebenso entscheidend wie die vollständige Trocknung der Bestandteile.

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